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Der richtige Notruf

Mit einem Notruf kann man Leben retten - vorausgesetzt, Sie wissen, wen Sie anrufen und was Sie sagen müssen. Doch in einer Notfallsituation ist es nicht so leicht, Ruhe zu bewahren. Das Herz schlägt, die Zunge wird schwer und wir vergessen die richtige Telefonnummer. Vom Handy wie vom Festnetz gilt die Notrufnummer 112.


Der richtige Notruf


Ob Sie sich erst mit Namen vorstellen und in welcher Reihenfolge Sie Informationen an die Rettungsleitstelle weitergeben, ist einerlei. Auch wenn Sie einfach nur noch "Hilfe" sagen können, ist das nicht schlimm. Am Telefon einer Rettungsleitstelle sitzt ein ausgebildeter Sanitäter, der Ihnen durch den Notruf hilft. Diese Infos sollten Sie ihm unbedingt geben:


Wo ist es passiert?


Nennen Sie die Adresse mit Straße, Hausnummer und Stockwerk. Wenn Sie die genaue Adresse nicht kennen, dann beschreiben Sie den Ort und nennen Auffälligkeiten wie Hausfarbe oder ein Geschäft in unmittelbarer Nähe. Nachts sollten Sie Lichter einschalten, damit der Ort besonders auffällt. Wenn Sie unterwegs auf der Straße keine genauere Position angeben können, kann Ihr Mobiltelefon geortet werden. Polizei und Rettungsdienst dürfen dafür beim Mobilfunkanbieter auf jedem Handy eine GPS-Ortung abfragen.


Was ist passiert?


Ist jemand akut erkrankt? Liegt eine schwere Verletzung vor, beispielsweise am Kopf? Ist es ein Autounfall? Oder zu Hause der Treppensturz? Je nach Unfallgeschehen kommt die passende Hilfe nur, wenn Sie die Art des Notfalls genau beschreiben. So ist Kollision nicht gleich Kollision: Bei einem Auffahrunfall kommt die Feuerwehr in der Regel nicht. Tritt Öl aus oder ist gar jemand eingeklemmt rücken die Retter mit schwerem Gerät an.


Wie viele Verletzte oder Erkrankte sind es?


In den meisten Fällen geht es nur um eine Person, die Hilfe braucht. Aber bei einem Verkehrsunfall oder bei einem Chlorgasaustritt im Schwimmbad können plötzlich ganz viele Personen gleichzeitig betroffen sein. Soweit Sie die Betroffenen noch zählen können, sollten Sie die Anzahl unbedingt nennen, damit rechtzeitig genügend Einsatzkräfte auch aus weiter entfernten Rettungswachen alarmiert werden können.


Welche Verletzungen oder Erkrankungen liegen vor?


Jetzt wird es kompliziert? Nein, keine Sorge: Niemand erwartet eine korrekte Diagnose vom Ersthelfer. Beschreiben Sie, was Sie sehen und geben Informationen, die Sie direkt vom Erkrankten oder der verletzten Person erfragen können, einfach weiter. Der Rettungsdienst ist auf alle Optionen vorbereitet, doch durch Ihre Angaben zum medizinischen Teil des Notfalls laufen im Hintergrund schon weitere Vorbereitungen an. So wird für einen möglichen Schlaganfallpatienten bereits während der Anfahrt der Retter schon nach Krankenhäusern gesucht, die eine schnelle Versorgung und Lyse des Blutgerinnsels vornehmen können. Dadurch gewinnen Sie lebenswichtige Minuten für den Erkrankten.


Warten Sie auf Rückfragen!


Der wichtigste Punkt bei einem richtigen Notruf. Legen Sie erst den Hörer auf, wenn der Telefonist an der Notrufnummer Sie dazu auffordert, da er alle Daten erfragen konnte. Sollten Sie in der Aufregung einmal gar nicht wissen, was Sie sagen müssen, dann stellt der Sanitäter am Telefon Ihnen alle oben aufgeführten Fragen und macht sich selbst ein Bild. Oft erhalten Sie am Ende des Notrufs noch Anweisungen, um weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen durch zu führen. Die einfachste und zugleich wichtigste Maßnahme ist die Betreuung und Überwachung des akut Erkrankten.

In Deutschland ist die Zeit, bis die Notfallretter eintreffen gesetzlich geregelt. Die sogenannte Hilfsfrist ist auf zwölf Minuten begrenzt. Dies ist eine gefühlt unendlich lange Zeit, wenn man nicht weiß, wie man helfen kann. Frischen Sie deshalb regelmäßig Ihre Kenntnisse in Erster Hilfe auf. Noch besser: besuchen Sie einen Kurs für lebensrettende Sofortmaßnahmen ganz in Ihrer Nähe.



Quelle: Lifeline.de